Testbericht Olympus OM-D E-M5

Kann eine Systemkamera einer Profi-Spiegelreflexkamera das Wasser reichen? Das war die erste Frage, die ich mir gestellt habe, nachdem ich das Angebot von Olympus bekommen hatte, die Olympus OM-D E-M5 zu testen.


Olympus Deutschland stellte mir die Kamera zur Verfügung. Nach dem Test durfte ich die Kamera behalten.

Als ich das Paket mit der Kamera erhielt, konnte ich kaum warten, die Kamera auszupacken. Darum geschah bereits auf der Heimreise im Zug. Mein erster Eindruck, als ich den Kamerabody in den Händen hielt: WOW! Kein billiges Plastikgehäuse. Keine Leichtbauweise.

Die Kamera fühlte sich beim ersten Mal in der Hand bereits sehr wertig an. Ausserdem wurden beim Package ein aufsteckbarer Blitz, Ladegerät, der Kameragurt und die üblichen Kabel mitgeliefert. Dazu durfte ich mir zum Testen ein Objektiv auswählen. Die Objektive sind wie bei einer Spiegelreflexkamera auswechselbar. Ich wählte mit dem ED 12mm 1:2.0 Objektiv, ein lichtempfindliches Weitwinkelobjektiv mit Festbrennweite. Später beim Fotografieren stellte sich heraus, dass ich diesbezüglich eine hervorragende Wahl getroffen hatte. Mehr dazu aber später.

Was die Kamera alles kann

Diese Features stechen heraus:

  • Manueller Modus
  • elektronischer Sucher oder Screen
  • Neigbarer Touchscreen

Der manuelle Modus soll cool sein? Ja, vor allem darum, weil ich bei meiner Spiegelreflexkamera immer alles selber einstelle und ich den Anspruch habe, ein Foto möglichst nicht zu bearbeiten.

Da ich wie geschrieben im manuellen Modus fotografiere, ist für mich die Live Vorschau auf dem Screen oder im elektronischen Sucher eine extrem coole Sache.
Denn wenn ich an der Blende oder Verschlusszeit schraube ändert es dies bereits im elektronischen Sucher. Solch eine Live-Vorschau gibt es bei meiner Spiegelreflexkamera nicht.

Etwas was meine Spiegelreflexkamera auch nicht hat: ein neigbarer Touchscreen. Mit diesem lassen sich nämlich ganz easy Bilder über Kopf schiessen. Möchte ich dasselbe mit meiner Spiegelreflex machen, ist dies oft mit sehr viel Glück verbunden, ob ein Bild gut oder schlecht wird.

Die ersten Fotos – Openair St. Gallen

Die ersten richtigen Fotos wollte ich am Openair St. Gallen machen. Doch das Wetter spielte leider nicht so mit, wie wir uns das vorgestellt hatten. Trotzdem konnte ich einige Fotos aus „Schlammgallen“ mitbringen. Vor allem bei den Konzerten gegen Abend konnte das lichtempfindliche Objektiv seine Stärken voll und ganz ausspielen. So konnte ich zum Beispiel beim Konzert von Philipp Poisel bei 400 ISO, Blende 2.0 und 1/25s ein Foto schiessen, welches mir später beim Betrachten am PC die Sprache verschlug. Ein solches Resultat hätte ich bei weitem nicht erwartet. Die Kamera und das Objektiv sind schlichtweg brilliant.

Konzert von Philipp Poisel, ISO 400, Blende 2.0, 1/25s Verschlusszeit
Konzert von Philipp Poisel, ISO 400, Blende 2.0, 1/25s Verschlusszeit

Fotos aus dem Alltag

Natürlich testete ich die Kamera nicht nur in Extremsituationen wie am Openair St. Gallen. Die Kamera kam auch bei alltäglichen Fotos zum Einsatz, wo ich sonst meine Spiegelreflexkamera mitgeschleppt hätte.

Spaziergängerin in Winterthur

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wie auf dem mittleren Foto zu sehen ist sind bei der OM-D auch verschiedene „Art-Filter“ vorinstalliert. Besonders hat es mir der Drama-Filter angetan.

Weitere Fotos von einem Openair – Zürich

Eine Woche nach dem St. Galler Openair waren wir bereits an den nächsten Freiluft-Konzerten. Während dem Zürich-Fäscht fand das Touch the Lake statt. Optimal um Fotos von Deichkind, dem Feuerwerk und Cro zu machen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Kamera lieferte auch hier grossartige Ergebnisse ab. Und jetzt zum Fazit

Fazit

Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: ja, die OM-D kann es mit meiner Spiegelreflexkamera aufnehmen. Zumindest sicher in der Alltagsfotografie. Besonders angetan hat es mir der elektronische Sucher und der drehbare Screen für Fotos überm Kopf. Mit beiden Features kann meine Profi-Kamera nämlich nicht mithalten. Für Sportfotografien werde ich weiterhin mit meiner Profikamera die Fotos machen, überlege mir aber für Jubelbilder, welche meistens über dem Kopf gemacht werden, der OM-D eine Chance zu geben.

Daher kurz und bündig: klare Kaufempfehlung.